Das Bundes-Teilhabe-Gesetz

Was ist das Bundes-Teilhabe-Gesetz?

Das Bundes-Teilhabe-Gesetz besteht aus mehreren Gesetzen.
Es ist also so etwas wie ein Gesetz-Paket.
Die Abkürzung dafür ist: BTHG.

Eigentlich heißt das Gesetz:
Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen.
Das BTHG gibt es schon seit 2016.
Aber erst seit 2023 gelten alle Teile davon.

Das Gesetz soll Menschen mit Behinderung:

• viele Verbesserungen bringen
• mehr Möglichkeiten zur Teilhabe bieten
• und mehr Selbstbestimmung ermöglichen.

Was ist eigentlich eine Behinderung?

Früher war eine Behinderung so etwas wie eine Eigenschaft.
Man hat gesagt:
Der Mensch hat eine Behinderung.
Behinderung bedeutet:
Ein Mensch kann etwas gar nicht oder schlechter als die meisten anderen Menschen in seinem Alter.
Zum Beispiel schlechter sehen, hören, denken oder gehen.


Heute sagt man:
Eine Krankheit oder die Umwelt behindert den Menschen.
Deshalb muss man die Umstände ändern.
Weniger Hindernisse bedeuten: weniger Behinderungen.
Hindernisse darf es deshalb nicht geben.
Man muss auch mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse von den Menschen achten.

Im Sozial-Gesetzbuch von Deutschland steht:

Menschen mit Behinderung sind Menschen mit:

• körperlichen
• seelischen
• oder geistigen Beeinträchtigungen
• oder Beeinträchtigungen von ihren Sinnen.

Diese Beeinträchtigungen und Hindernisse in der Umwelt
oder ihre eigene Einstellung verhindern eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft.
Und die Behinderung dauert wahrscheinlich länger als 6 Monate.
Das steht in Paragraf § 2 Absatz 1 im Neunten Buch vom Sozial-Gesetzbuch.
Die Abkürzung dafür ist: SGB IX.

Ein Paragraf ist ein Teil von einem Gesetz.
Das Zeichen für Paragraf ist: §.
Jeder Paragraf hat eine Nummer.

Weitere Informationen zum Thema:
Behinderung finden Sie auf der Internet-Seite von der Aktion Mensch.
Klicken Sie auf den unterstrichenen Link:
www.familienratgeber.de.

Sie kommen dann auf die Internet-Seite.
Die Seite gibt es auch in Leichter Sprache und in Gebärden-Sprache.

Wofür ist das BTHG gut?

Manche Menschen sagen:
Das BTHG ist viel zu schwierig.
Alle Teile von dem Gesetz kann man erst in einigen Jahren umsetzen.
Aber das Gesetz kann auch die Teilhabe von Menschen mit Behinderung fördern.

Zum Beispiel so:

• Unabhängige Beratungsstellen bieten Hilfe zur Selbsthilfe.
  So können sich Menschen mit Behinderung besser informieren und mehr selbst bestimmen.
  
  
• Bildung, Arbeit und soziale Teilhabe sollen besser möglich sein.
  Dafür gibt es Leistungen von der Eingliederungs-Hilfe.
  Zum Beispiel einen bestimmten Geld-Betrag für Arbeit oder für Assistenz-Leistungen.
  
  
• Die Eingliederungs-Hilfe gehört jetzt nicht mehr zur Sozial-Hilfe.
  Bekommt ein Mensch mit Behinderung Eingliederungs-Hilfe?
  Dann kann er mehr von seinem Einkommen und Vermögen behalten.
  
  Einkommen meint:
  Er bekommt Geld für seine Arbeit.
  Vermögen meint zum Beispiel das Geld auf dem Bank-Konto.
  
  
• Ein Mensch mit Behinderung muss nicht mehr bei jedem Träger
  einzeln einen Antrag auf Leistungen stellen.
  Der Träger ist der Anbieter von den Leistungen.
  Ein einziger Antrag reicht jetzt aus.
  
  
• In den Unternehmen und Werkstätten hat die Schwerbehinderten-Vertretung mehr Rechte.
  So können Menschen mit Behinderung mehr mit-bestimmen.
  
  

Warum gibt es das BTHG?

Im Jahr 2006 haben sich Politiker aus 177 Ländern von den Vereinten Nationen
in der Stadt New York getroffen.
Die Politiker haben sich darauf geeinigt:

Menschen mit Behinderung sollen mehr Rechte bekommen.
Diese Vereinbarung haben sie UN-Behinderten-Rechts-Konvention genannt.
Die Abkürzung dafür ist: UN-BRK. UN ist die Abkürzung für:
United Nations. Das spricht man so: juneited näischens.
Das ist Englisch und heißt: Vereinte Nationen.
Die UN-BRK gilt seit dem Jahr 2008.

In der UN-BRK steht:
Menschen mit Behinderung sind gleichberechtigt.
Hindernisse in der Umwelt und in der Gesellschaft behindern sie.
Ein anderes Wort für Hindernisse ist: Barriere.
Diese Barrieren muss man abbauen.
Bei den 177 Politikern war auch ein Politiker aus Deutschland dabei.
Auch er hat für die UN-BRK gestimmt.
Deshalb muss Deutschland dafür sorgen:
Menschen mit Behinderung sollen mehr Teilhabe und Selbstbestimmung bekommen.
Dafür hat Deutschland das Bundes-Teilhabe-Gesetz gemacht.
Damit wir dieses Ziel erreichen.

Weitere Informationen über das BTHG

Hier finden Sie verschiedene Links zum BTHG. Klicken Sie auf die unterstrichenen Links.
Sie kommen dann auf die verschiedenen Internet-Seiten.
Die Internet-Seiten gibt es auch in Leichter Sprache.

Bundeministerium für Arbeit und Soziales - in Leichter Sprache:
https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Broschueren/a769-bundesteilhabegesetz-in-leichter-sprache.html

https://www.bmas.de/DE/Leichte-Sprache/Einzelheiten-zum-Bundesteilhabegesetz/einzelheiten-zum-bundesteilhabegesetz-artikel.html

Landschaftsverband Westfalen-Lippe:
https://www.bthg2020.lwl.org/de/das-bundesteilhabegesetz-kurz-erklart/#warum-gibt-es-das-bthg

Aktion Mensch:
https://www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/rechte/teilhabegesetz.php


Informationen für die Träger und Erbringer von Leistungen zur Begleitung von der Umsetzung vom BTHG:
https://umsetzungsbegleitung-bthg.de/